Am heutigen 15. 2. im Jahre 1988 wurde in Bayern der Smaragdgrüne Regenwurm (Allolobophora Smaragdina) nachgewiesen (bislang nur bekannt aus Österreich, Jugoslawien und Bulgarien). Seit 2005 wird auf Anregung von Naturschützern deshalb in Deutschland der “Tag des Regenwurms” begangen.
Die Rolle unserer Bodenbewohner für eine gesunde Natur und eine nachhaltige Landwirtschaft ist immer noch unterschätzt. Zur Zeit ruhen Regenwürmer allerdings vorwiegend in einer Art Winterstarre in tieferen Schichten. Hartnäckig hält sich übrigens die Mär von ihrer “Teilung” in zwei Exemplare. Regenerieren kann sich immer nur das Kopfstück.
Podcast zum ÖkoGut
Unter dem Motto »Tour zu Umwelt- und globalem Lernen im nördlichen Pankow« stellt der Verein Baobab Berlin gratis fünf Audiodateien zur Verfügung, enthalten ist sozusagen der erste Podcast über das Albatros-Projekt ÖkoGut Buch. Die Abfolge knüpft an eine Fahrradtour im September an, bei deren Durchführung das ÖkoGut auch schon beteiligt war. Will man diese Tour selbst nachvollziehen, kommt man auf etwa 15 Kilometer. Baobab Berlin ist auch Träger des »Aktionsbündnisses Fairer Handel Berlin«, welches den Aufbau einer langfristigen Kooperations- und Aktionsstruktur zu diesem Thema anstrebt. Besonders bequem funktioniert dieser Audioguide über die App DigiWalk, die prinzipiell für Hörer und unter bestimmten Bedingungen sogar für Anbieter kostenlos ist. Die Dateien sind im einzelnen:
- eine Einführung (4 min),
- das ÖkoGut Buch (26 min),
- die Waldschule Buch (24 min),
- die Karower Teiche (24 min),
- der Weltacker im Botanischen Volkspark Pankow (21 min).
Wiedermanns Meisterbauten

Orthodoxe Kirche Karlovy Vary, Krále Jiřího 1039/2,
täglich geöffnet von 9 bis 18 Uhr,
Bushaltestelle Krále Jiřího oder U Jezírka, Linie 4
Gehört die traditionsreiche Kurstadt Karlsbad (Karlovy Vary) zum Erzgebirge? Geologen würden mit Nein antworten. Dabei ist die Entfernung zum Gebirgskamm gar nicht groß. Karlsbad verdankt seinen Namen einem Besuch von Kaiser Karl IV. im Jahre 1370. Die Liste berühmter Kurgäste ist lang.
Wie sieht ein üblicher Kurzbesuch der Stadt aus? Man lässt sein Auto im Mündungsbereich des Flüsschens Tepl (Teplá) stehen und läuft die Promenade am Flüsschen auf und ab. Oder man läuft vom Bahnhof aus die Promenade auf und ab. Natürlich ist diese Fußgängerzone mit ihren kostenlosen Mineralwässern aus warmen Quellen eine Hauptattraktion. Doch verstecken sich durchaus einige Sehenswürdigkeiten in den Seitenstraßen.
Die den Aposteln Peter und Paul gewidmete Kirche (tschechisch Pravoslavny Kostel Svateho Petra a Pavla, russisch Церковь Святых первоверховных апостолов Петра и Павла, verkürzt Петропавловская церковь) ist die zweite von drei unter dem Architekten Gustav Wiedermann (1850-1914) errichteten neobyzantinischen Kirchen. Die notwendigen Gelder wurden überwiegend unter serbischen und russischen Kurgästen gesammelt. Wiedermanns Kirchen sind die ältesten und wohl auch schönsten orthodoxen Kirchen Tschechiens. Sie könnten einem Märchenbuch oder -film entsprungen sein.
Außen werden die Gäste von Peter und Paul mit einer hellen Fassade und vergoldeten Zwiebelkuppeln begrüßt. Innen schließt eine schon vor dem Bau entstandene Eichen-Ikonostase des Malers Iwan Tjurin (1824-1904) den Raum ab. Zur Entschleunigung in der Kirche trägt leise eingespielte Musik bei. A-capella-Chöre können ja durchaus nerven. Das ist bei den sanften Mönchsgesängen hier ganz und gar nicht der Fall. Es gibt sogar einige Sitzgelegenheiten. Auch das ist in orthodoxen Kirchen nicht selbstverständlich. Während der Gottesdienste sollten Frauen eine Kopfbedeckung tragen.
Geht man von der Kirche durch den Wald bergauf, so kann man den ebenfalls kostenlosen Aussichtsturm Diana auf der 562 Meter hohen Freundschaftshöhe erklimmen. Und geht man zu den Mineralwasserquellen, sollte man einen eigenen Trinkbecher nicht vergessen.
Bienen und Bauern retten!
Endspurt bei der EU-Petition “Bienen und Bauern retten” (hier klicken): Das Artensterben nimmt immer bedrohlicherer Ausmaße an, daher fordern wir von der EU eine ökologische Landwirtschaft ohne synthetische Pestizide. Wenn bis zum 30. 9. 2021 über eine Million Unterschriften vorliegen, muss die EU-Kommission Stellung dazu nehmen.
Ein Anderes Jetzt
Yanis Varoufakis
Ein Anderes Jetzt
Nachrichten aus einer alternativen Gegenwart
256 Seiten, Antje Kunstmann, München 2021, ISBN 978-3-95614-459-2
Denkanstöße außerhalb üblicher Muster
Wie sähe eine gerechte und gleichberechtigte Gesellschaft aus? In Ein Anderes Jetzt gibt der Ökonom Yanis Varoufakis darauf eine radikale und subversive Antwort. Weltweit bekannt wurde der ehemalige griechische Finanzminister 2015 als ein strikter Gegner der Austeritätspolitik als Antwort auf die griechische Staatsschuldenkrise. Das Gedankenexperiment im Buch aus der nahen Zukunft im Jahre 2025 entwirft eine fundierte Alternative zum Kapitalismus. Im Kern kritisiert Varoufakis Weichenstellungen seit der Finanzkrise 2008. Zur Verdeutlichung einiger Zusammenhänge geht er aber punktuell noch weiter in die Geschichte zurück.
Bezüglich herkömmlicher Genre ist das Buch praktisch nicht einzuordnen. Wirtschaftspolitischer Entwurf, Streitschrift, Vision, das ganze in eine logisch unmögliche Hightech-Romanhandlung mit sympathischen Protagonisten gepackt. Von der Leserschaft wird eine hohe Konzentration gefordert. Dann wirkt der verbliebene Optimismus des Autors aber durchaus ansteckend.
Zwei Tageswanderungen im Chočgebirge
- Blick ostwärts auf das Dorf Kvačany und die Westliche Tatra
- bei den Wassermühlen im Kvačianska dolina
- westwärts nach Veľké Borové
- am Bergrücken Sekané (945 m) ist der höchste Punkt der beliebten »Standardwanderung« durch die beiden Bachtäler bei Kvačany (18 km) erreicht
- entlang des Prosiecka dolina verläuft der Wanderweg stellenweise fast im Bach mit Halteketten an den Felsen
- Blick südwärts auf eine Bergwiese (~1300 m) mit Wollköpfiger Kratzdistel und die Niedere Tatra
- der kleine Gebirgszug Choč ist auch für schnelle Wetterwechsel bekannt
- der Gipfel des Veľký Choč (1611 m) bietet eine schöne Rundumsicht
Extremhitze in Nordwestamerika
Ziemlich schnell ist eine wissenschaftliche Studie »Rapid attribution analysis of theextraordinary heatwave on the Pacific Coast of the US and Canada« über die Extremhitze in Nordwestamerika im letzten Monat erschienen, Vergleiche mit den Waldbränden in Sibirien und Australien im vergangenen Jahr bieten sich an. Die Autoren rufen dazu auf, Notfallpläne zu überarbeiten und Frühwarnsysteme zu verbessern.
Kräuterbuch-Vergleich mit Kräutertee
Am 8. 7. 2021 um 15:00 Uhr werden Frieder Monzer und Dr. Jörg Hansel im ÖkoGut Berlin-Buch Kräuterbücher vorstellen. Monzer ist selbst Reisebuchautor und kennt ein wenig das Verlagswesen. Seit seiner Schulzeit experimentiert er mit essbaren Wildkräutern. Sein Vater hatte außerdem als Schulgartenlehrer zur Verbreitung der Worcesterbeere beigetragen.
Es handelt sich um die erste öffentliche Veranstaltung des ÖkoGuts nach der Pandemie. Sie soll bei trockenem Wetter im halbschattigen Garten des ÖkoGuts Alt-Buch 51 stattfinden. Interessenten werden um Anmeldung per E-Mail (f.monzer@albatrosggmbh.de, begrenzte Teilnehmerzahl) gebeten. Es wird ein Vergleich mehrerer aktueller und älterer Bücher stattfinden. Bei einem kleinen Bummel durch den Permakultur-Bauerngarten können die Gäste gleich die Praxisnähe dieser Bücher testen. Für den Eintrittspreis von 5 Euro gibt es zudem reichlich Tee aus frischen Kräutern.
Die erste Reise um die Welt
Antonio Pigafetta
Die erste Reise um die Welt (erstmals vollständig übersetzt und kommentiert)
An Bord mit Magellan
272 Seiten, wbg Edition, Darmstadt 2020, ISBN 978-3-53427-217-4
Denkanstöße nach 500 Jahren
Vor genau 500 Jahren war die erste Weltumsegelung im Gange. Oder heißt es im Schwimme? Man verbindet das meistens mit dem Namen des autoritären portugiesischen Kapitäns Fernão de Magalhães. Genau genommen war Magellan allerdings kein Weltumrunder. Er starb unterwegs bei einem selbst befohlenem Gefecht gegen Insulaner. Von den fünf Schiffen mit etwa 250 Mann Besatzung (leicht abweichende Zahlen in verschiedenen Quellen, plus sieben Kühen) erreichte eins mit 18 Mann (plus drei unterwegs Zugestiegenen) nach 1082 Tagen wieder den Heimathafen. Weitere etwa 70 Besatzungsmitglieder kamen auf anderen Wegen zurück. Kluge Zeitgenossen sahen in der Expedition einen endgültigen Beleg für die Kugelgestalt der Erde.
Eigentlich war gar keine Weltumsegelung geplant gewesen. Magellan wollte “nur” in spanischen Diensten einen neuen Handelsweg für Gewürznelken finden. Als Tauschwaren nahm er beispielsweise Taschenspiegel und Glasperlen mit. In Südamerika wurden angeblich für eine Axt zwei Sklavinnen angeboten.
Zu den ersten 18 Weltumseglern gehörte der italienische Ordensritter Antonio Pigafetta. Er führte unterwegs Tagebuch und veröffentliche später einen in mehrere Sprachen übersetzten Reisebericht. Pigafetta war ein guter Beobachter. Für die damalige Zeit verhielt er sich relativ tolerant. Sein Bericht kann auch heute noch viele Denkanstöße liefern: über Natur, Chancen und Risken, Glück und Zufriedenheit, Führungskultur, Multikulti, Globalisierung, Wirtschaft und Wachstum, …
Hederich
Schnelle Rezepte mit Giersch II
Kartoffelbrei mit Giersch (alle Zutaten beispielsweise im Albatros-ÖkoGut Berlin-Buch erhältlich)
Salzkartoffeln wie üblich kochen, zerdrücken, mit etwas Milch, Sauerkraut und grob gehackten Gierschblättern, eventuell zusätzlich Speckgrieben und fein gehacktem Knoblauch zu einem Brei vermischen. Sind die Zutaten von guter Qualität, schmeckt das schon so lecker. Man kann aber alles mögliche dazu reichen, Spiegelei und Bier beispielsweise.
Löwenzahnpollen
Schnelle Rezepte mit Giersch I
Teigwaren mit Giersch (alle Zutaten beispielsweise im Albatros-ÖkoGut Berlin-Buch erhältlich)
Nudeln oder Gnocchi wie üblich in Salzwasser kochen, grob gehackte Gierschblätter vor dem Abgießen des nicht mehr kochenden Wassers dazugeben, kurz ziehen lassen, nach dem Abgießen ein paar Ghee-Flocken unterrühren, mit Reibekäse und Pfeffer sowie halbierten Cherrytomaten servieren.
Klimarekorde 2020
Es mag etwas im Kontrast zum derzeit kühlen Frühling in Deutschland stehen, aber kürzlich veröffentlichte der Europäische Klimawandeldienst Copernicus (C3S) eine übersichtliche Datensammlung über das Jahr 2020. Demnach erlebte Europa eben den heißesten Herbst und den heißesten Winter seit Beginn entsprechender Messungen, besonders heftig fiel die Abweichung aber im Norden Sibiriens aus. Gefährlich, denn der Permafrostboden dort stellt ein Kippelement bei der weiteren Klimaentwicklung dar.