Spišský hrad ist mit über vier Hektar die größte Burgruine Mitteleuropas
Reiseprogramm-Termine

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Franz II. Rákóczi (1676-1735)

Franz Rákóczi
    Die Geschichte der Habsburger Herrschaft in der Slowakei wurde vor 300 Jahren wesentlich von den Kuruzen geprägt, wie die Aufständischen gegen die nationale Unterdrückung der Ungarn im Habsburger Regime genannt werden. Einerseits strebten die Ungarn innerhalb der Habsburger Monarchie nach mehr Unabhängigkeit, andererseits stellten sie in der Slowakei die Oberschicht und übten starke Repressionen gegen ihre Untertanen aus. Die Kuruzen jedoch wurden von den Slowaken überwiegend unterstützt, da diese sich eine Verbesserung der eigenen Situation erhofften.

    Eine erster Aufstand wurde von 1604 bis 1606 durch Stephan Bocskay (1557–1606) organisiert. Exponierte Anführer der Kuruzenerhebungen waren später Emmerich (Imre) Thököly (1657–1705) und Franz (Ferenc) II. Rákóczi (1676–1735). Stefan Thököly wurde der Mitwisserschaft am kroatischen Magnatenaufstand verdächtigt und nahm sich 1670 bei der Einnahme der Burg Arwa durch die Habsburger Armee das Leben.
    Sein Sohn Emmerich konnte als Fünfzehnjähriger nach Siebenbürgen in den Schutz der Türken fliehen und kämpfte seitdem auf deren Seite. Emmerich Thökölys Truppen drangen bis nach Mähren und Oberösterreich vor und waren an der Belagerung Wiens beteiligt. Durch dieses Verhalten verscherzte sich die Truppe viele Sympathien in der Zivilbevölkerung.
    1682 hatte Thököly die patriotische Witwe von Franz I. Rákóczi und Mutter von Franz II. Rákóczi geheiratet. Dadurch wurde er einer der reichsten Grundbesitzer der Slowakei. Im gleichen Jahr ernannte ihn der Sultan zum "König von Oberungarn".
    1683 erlitten die Türken vor Wien eine heftige Niederlage und zogen sich bald immer weiter nach Süden zurück. Thökölys Frau verteidigte von 1685 bis 1688 die Burg Palanok in Mukatschewe gegen eine Belagerungsarmee der Kaiserlichen. Nach der Kapitulation sperrte sie der Kaiser in ein Kloster bis zum "Gefangenenaustausch" gegen einen österreichischen General. 

    Volljährig geworden begann Franz II. Rákóczi 1690 ein Studium in Prag, ging 1693 auf Kavalierstour und heiratete 1694. Ab 1701 beteiligte er sich an den "Kuruzenkriegen", rief 1703 die Unabhängigkeit Ungarns aus und erhielt großen Zulauf. Von Russland und Frankreich wurde dieser Aufstand gegen die Habsburger Monarchie unterstützt, Rákóczi hatte aber wohl diese Hilfe überschätzt. Trotz einer Stärke von über 60000 "Husaren" im Jahre 1704 blieb die Schlagkraft wegen schlechter Koordination begrenzt, auch Inkonsequenz bei der Abschaffung der Leibeigenschaft rächte sich. 1708 wurde Rákóczis 15000 Mann starke Kerntruppe besiegt, der Frieden von Szátmar 1711 gilt als Ende der Kuruzenbewegung. 1713 fand Rákóczi Exil in Frankreich, 1717 in der Türkei.
    Die Sarkophage von Franz II. Rákóczi und seiner Mutter Jelena Zrinska stehen seit 1906 im Dom von Košice. 1909 wurde für Emmerich Thököly ein Mausoleum an der Evangelischen Kirche von Kežmarok eingerichtet. Kaiser Franz Joseph I. hatte die Überführungen bewilligt. Für die Ungarn sind Thököly und Rákóczi Nationalhelden. Ähnliches gilt für Petar Zrinski und Fran Krsto Frankopan in Kroatien.

    In der Umgangssprache erinnern die Bezeichnung Kukuruz (Mais) und der Fluch Kruzitürken (Kuruzen und Türken) an die Kuruzenerhebungen. Diese Zeit ist auch in der Literatur und im Film verarbeitet worden. So war eine der beliebtesten Fernsehserien der Nachkriegszeit weit über Ungarn hinaus "Der Kapitän vom Tenkesberg" (1963/1964) nach einem Roman von Ferenc Örsi. Immerhin bot sie einen über alle Zweifel erhabenen Reiter und Fechter als Anführer, bornierte Offiziere bei den Gegnern, treue Freunde und schöne Frauen.

Jelena Zrinska (1643-1703)

Johann Pálffy (1664-1751)

Die Kuruzenkriege (1671-1711)

    Bitte nicht petzen, dass hier wichtige ungarische Nationalhelden unter die Gespenster eingeordnet wurden. Franz II. Rákóczi bestimmte aber das Schicksal vieler Burgen entscheidend, indem die Zerstörungen während der Kuruzenkriege der Anfang von ihrem Ende als Wohnstätte waren.