Herbstlaub: Bücher, Polen, Slowakei, Moldova
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Organisierte Burgruinentour durch die Karpaten (8 Tage), erholsamer Grusel in der Slowakei auf den Spuren von Murnaus Nosferatu und Elisabeth Báthory, mit kulinarischen Spezialitäten, Töpferkurs, Floßfahrt, Bergwiesen, romantischer Holzarchitektur und historischen Innenstädten
(bei Beratungen unter 030 / 51056516 fallen lediglich die normalen Telefonkosten an)
    Mögen auch Städtenamen wie Chişinău (Kischinau), Chełmno (Kulm) oder Levoča (Leutschau), Flussnamen wie Dnister, Netze oder Waag manchem etwas sagen, ich möchte mit meinen Büchern auch dazu verführen, Ländern und Leuten abseits der bekanntesten touristischen Wege zu begegnen. Welcher "Ausländer" kennt beispielsweise schon das Kloster Hagimus?
Slowakei (Unterwegs zwischen Donau, Tatra und Beskiden), Frieder Monzer, 2002, 2004, 2009, 2015
Posen, Thorn, Bromberg (Mit Großpolen, Kujawien und Südostpommern), Frieder Monzer, 2011
Moldova (Chişinău, ganz Bessarabien und Transdnestrien), Frieder Monzer und Prof. Dr. Timo Ulrichs, 2013

Europa, Europas Mitte und Europas Grenzen

    Um solche Begriffe wie Mittelosteuropa korrekt zu verwenden, müsste man erst einmal klären, wo Europas Mittelpunkt liegt. Es gibt mehrere mathematische Herangehensweisen, einen Mittelpunkt Europas zu bestimmen, zwei dieser Berechnungsmethoden sind allgemein akzeptiert. Hier werden viele schon eine Überraschung erleben, denn Europas Mitte liegt viel weiter im Osten, als man gemeinhin denkt.
    Eine Rechnung (47º 56' 3" N, 24º 11' 30" O) landet am Oberlauf der Theiß in der Westukraine nahe der Grenze zu Rumänien, man kommt an der Hauptstraße im Dorf Dilowe (Ділове) bei Rachiw (Рахів) am Fuße der Karpaten direkt daran vorbei. Die zugrunde liegende Formel ist mir unbekannt, wahrscheinlich handelt es sich um einen Massenschwerpunkt nach den üblichen Regeln der Integralrechnung. Auch entzieht es sich meiner Kenntnis, ob und welche Inseln hier einbezogen wurden. "Locus perennis" steht in lateinischer Sprache auf einem kleinen Sandstein-Obelisken, den Vermessungsexperten 1887 errichtet haben. Eine Multikulti-Gegend im ehemaligen Habsburger Reich, noch heute gibt es einfache Bauern mit Kenntnissen von mehr als fünf Sprachen.
    Geographen des Institut Géographique National ermittelten 1989 den anderen akzeptierten Wert (54° 41′ N, 25° 16′ O) in Purnuškės nördlich von Vilnius in Litauen, in der Nähe gründete 1991 der Bildhauer Gintaras Karosas einen "Europark" (Europos Parkas). Auf 55 Hektar wurden moderne Skulpturen zeitgenössischer Künstler gesammelt, das "Europamonument" von 1993 zeigt den Abstand bis zu jeder Hauptstadt des Kontinents an. Diese Berechnung halbiert einfach die Gradnetz-Koordinaten von Spitzbergen und Kanaren beziehungsweise zwischen Azoren und Ural, trotz der Einbeziehung der weiten Wasserfläche bis zu den Azoren landet das Ergebnis nach dem üblichen Weltbild der Deutschen deutlich im Osten Europas.
    Wer bei Transkarpatien und Litauen von Zentraleuropa spricht, provoziert Rückfragen oder gar Unverständnis. Logisch exakt müsste man unter der Wortbildung Mittelosteuropa jedoch sogar die Mitte von Osteuropa verstehen, also die Gegend zwischen Moskau und Kasan.
    Vorschläge zur politischen oder ethnischen Fixierung der Begriffe Mittelosteuropa und Osteuropa gibt es mehrere. Der Ständige Ausschuss für geographische Namen (StAGN) beim Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) rechnet Moldova, Griechenland und Zypern zu Südosteuropa, die drei baltischen Republiken sowie Teile der Ukraine, Rumäniens und Serbiens zu Mitteleuropa, Mittelosteuropa taucht nicht gesondert auf, Osteuropa beginnt ab Weißrussland (Беларусь).
    Eine häufig benutzte Grenzziehung zwischen Europa und Asien verläuft an der Ural-Wasserscheide, entlang der Emba, an der Küste des Kaspisees bis zur Kuma, dann in der Manytschsenke nördlich des Kaukasus. Sie geht auf einen Vorschlag Philip Johan von Strahlenbergs aus dem Jahre 1730 zurück. Eine Expedition 2010 erwog eine "Erweiterung" Europas bis zur Hügelkette Mugodschar. Fast noch besser begründbar wäre jedoch eine "Reduzierung" durch Einbeziehung ganz Kasachstans bei Asien.
    In manchen politischen Zusammenhängen werden sogar die drei ehemaligen Sowjetrepubliken südlich des Kaukasus zu Europa gezählt. Insbesondere Georgien und Armenien rechnen sich selbst als Wegbereiter des Christentums oft dazu. Als Grenze zwischen Afrika und Asien gilt übrigens der Suez-Kanal.