Senj (deutsch Zengg, lateinisch Senia) ist eine Kleinstadt an der Adria.
Sie besteht seit über 3000 Jahren, ist also
eine der ältesten Siedlungen an der kroatischen Küste. Zur Römerzeit war Senia ein bedeutendes Zentrum und Municipium der Provinz Liburnien, wovon zahlreiche archäologische Funde zeugen. Senia war Ausgangspunkt für Kriegszüge der Römer gegen die rebellischen Stämme der Illyrer im Hinterland. Die Stadtanlage wurde zur Zeit der Völkerwanderungen zerstört.
Von der Ansiedlung der Kroaten bis zum 12. Jahrhundert war Senj ein Teil der Pfarre von Gacka. 1271 gelangte Senj in den Besitz der Fürsten von Krk und Vinodol aus dem Geschlecht der
Frankopanen. Im Jahr 1469 wurde Senj eine freie Königsstadt und Sitz des gegründeten Kapitanats der kroatischen Militärgrenze. Von 1527 bis 1689 war hier der Sitz der Senjer
Uskoken. Nach der Befreiung der Region Lika von den Türken kam es erneut zu einem Aufschwung des Handels und der Seefahrt in Senj.
Im Gebiet von Senj und Umgebung war seit dem 10. Jahrhundert die glagolitische Schrift im Gebrauch. Die Messe wurde ausschließlich in kroatischer Sprache gehalten. In Senj wurde 1493
die erste kroatische glagolitische Druckerei gegründet. Aus Senj stammen die berühmtesten kroatischen Schriftsteller und Dichter der Zeit um 1900.
Die Häfen von Rijeka, Senj, Bakar und Kraljevica kämpften lange um die Bedeutung als Haupthafen gegeneinander an. Als 1873 Rijeka an das Eisenbahnnetz angeschlossen wurde, verlor Senj seine Bedeutung. Dies führte dazu, dass der Warenverkehr zum Erliegen kam und die Menschen aus Senj auswanderten. Senj baute allmählich eine Holzindustrie auf. Bei der Bombardierung der Stadt im Zweiten Weltkrieg (1943) wurden viele wertvolle Denkmäler zerstört.
Quelle: Wikipedia und eigene Recherchen
Senj ist nach Crikvenica die größte Siedlung an der kroatischen Küste zwischen Rijeka und Zadar. Sie hat etwa 9000 Einwohner (2005) und gehört zur Gespanschaft Lika-Senj. Das Stadtgebiet umfasst 76 Küstenkilometer.
Der geschichtliche Stadtkern von Senj setzt sich zusammen aus einem Straßennetz und sechs kleinen Plätzen. Dieser Grundriss besteht schon seit der Römerzeit. Bei vielen Gebäuden spürt man Einflüsse der Kultur Venedigs. Kulinarische Spezialitäten dagegen offenbaren die langen Bindungen an die Habsburger Monarchie.
Das barocke Stadttor wurde nach dem Bau der Josephinischen Straße nach Karlovac im 18. Jahrhundert erbaut. Die Kathedrale von Senj war bis ins 20. Jahrhundert Bischofssitz.
Das städtische
Museum Senj befindet sich
im Palais der Familie Vukasović, die eine der einflussreichsten und angesehensten Senjer Adelsfamilien war. Das Palais im Stil zwischen Gotik und Renaissance und stellt ein Meisterwerk der profanen Architektur dar, das Museum wurde 1962 als kulturelle und wissenschaftliche Institution gegründet.
Im Museum sind
folgende Ausstellungen zu sehen:
- die archäologische und die hydroarchäologische Sammlung,
- die numismatische Sammlung,
- die Sammlung der glagolitischen Dokumente und der Druckkunst,
- die Sammlung von Waffen und militärischer Ausrüstung,
- die Sammlung zur neueren Senjer Geschichte,
- die ethnographische Sammlung über die Bunjevci,
- die naturkundliche Sammlung über die Velebit-Berge.
Zum Museum gehören auch
die Fachbibliothek "Seniensia" mit Text- und Bildmaterial verschiedener Epochen sowie
die heimatkundliche Sammlung aus Lukovo, welche sich im gleichnamigen Ort südlich von Senj befindet.
Über die Karnevalsbräuche in der Stadt Senj schrieb schon im 17. Jahrhundert der Historiker Valvasor. Besondere Attraktion seit 1967 ist der
Sommerkarneval (entweder in der ersten oder zweiten Augustwoche), der seitdem viele Besucher anzieht. Die vier tollen Tage gehören inzwischen zu Europas größten Masken- und Kostümspektakeln während der warmen Jahreszeit, für den großen Umzug durch den ganzen Ort
(etwa 3000 Akteure) werden die Innenstadtstraßen für mehrere Stunden abgesperrt.
Weiterhin gibt es einen
Winterkarneval im Februar, die
Uskokentage im Juli, Musikfestivals und Sportereignisse.
Quelle der letzten beiden Absätze: Informationsschriften ortsansässiger Tourismusinitiativen