Über die Firmenphilosophie gibt vielleicht ein 2012 salopp formuliertes
"Tourismuslexikon" besser Auskunft als ein abstraktes Statement.
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Burgruinen zum Roten Faden einer Wanderstudienreise in den Karpaten zu machen, diese Idee wurde erstmals in der dritten Auflage von Frieder Monzers Slowakei-Buch (ISBN 978-3-89794-129-8) 2009 publiziert. Auf den Seiten 18/19 findet man sogar ein augenzwinkernd formuliertes Konzept für "13 Burgruinen in einer Woche", was aber wohl nur mit sportlichem Ehrgeiz an den längsten Tagen des Jahres zu schaffen ist.
Monzers Tourismus-Agentur war einige Jahre lang nicht mehr selbst als Reiseveranstalter aufgetreten. 2013 konnte er jedoch einen sehr erfahrenen Veranstalter in der Slowakei von seiner Burgruinen-Idee begeistern und als Mitorganisator gewinnen.
Bezogen auf die Einwohnerzahl ist die Slowakei das Land mit der höchsten Burgruinen-Dichte der Welt. Die hier vorliegende Burgruinentour widmet sich sowohl den berühmtesten Burgen (Devín, Spišský hrad), die Nationalsymbole darstellen, als auch einsamen Gemäuern auf einsamen Bergen (Starhrad, Muráň), oft auf Kalksteinfelsen mit weiter Sicht und bunter Vegetation. Einige Burgruinen (Strečno) wurden rekonstruiert, ohne dass der Charakter als Ruine völlig aufgegeben wurde, und beherbergen Museumsräume. Andere (Súľov) liegen so versteckt beziehungsweise sind so überwachsen, dass man sie erst erkennt, wenn man mitten drin steht.
Diese Vielfalt auf engem Raum hat tatsächlich kein anderes Land zu bieten. Nicht mal in größeren Karpatenländern wiederholt sich die Verflechtung der abgelegensten Exemplare mit der Natur eines Bergwaldes oder einer Bergwiese so intensiv. Man fühlt sich mitunter mehr im Märchen als im Mittelalter.
Superlative sind beliebt im Tourismus-Marketing. Die Autoren dieser Internet-Darstellung betrachten Superlative jedoch kritisch und wollen fair mit ihren Lesern umgehen.
Eine Beurteilung "am größten" (auch: am längsten, am höchsten, ...) hängt von der Messmethode ab und die Wertung "am schönsten" vom Geschmack. Beispielsweise befindet sich der Gipfel des Chimborazo weiter vom Erdmittelpunkt entfernt als alle anderen. Die Erde ist am Äquator nämlich etwas dicker als zwischen den Polen. Also sollte man den Chimborazo als höchsten Berg der Erde bezeichnen? Vielleicht auch als schönsten mit seinem schneebedeckten Krater hinter weidenden Andenkamelen?
Manchmal sind Einschränkungen recht verräterisch. Eine Formulierung "die größte und schönste XYZ in Deutschland" offenbart indirekt schon das Wissen oder zumindest die Vermutung um eine größere und schönere XYZ im Ausland.
Weiterhin beeinflussen Definitionen, wo es das meiste von irgendwas gibt. Wir behaupten, die Slowakei sei das Land mit der höchsten Burgruinen-Dichte der Welt. Wenn man aber jedes "Castle" als Burg zählt, so können vielleicht Schottland und Irland mithalten. Das englische entspricht hier nicht genau dem deutschen Wort, "Castles" waren mitunter auch eher unscheinbare Wohnhäuser mit Verteidigungsmauer.
Als Referenz für Superlative (darunter Beschäftigungen mit fragwürdiger Vorbildwirkung) gilt das Guinness-Buch der Rekorde. Die gedruckte Version listet jedoch nicht alle bei
Guinness registrierten Rekorde auf. Jedenfalls betreffen folgende
die Burgruinen-Tour:
Elisabeth Báthory ist die Frau mit den meisten Morden (angeblich über 600) und
der höchste gotische Schnitzaltar der Welt steht in der Jakobskirche von
Levoča.
Auch ohne
Guinness-Bestätigung sind weitere Superlative unterwegs ziemlich eindeutig. Jahodnícke háje ist m
it 143 Gebäuden das größte slowakische Freilichtmuseum. Obendrein eins der ältesten. Unterwegs berührt man den mit 123 990 Hektar
größten slowakischen Nationalpark. Dieses Gebirge begleitet die Busfahrt fast am ganzen vorletzten Tag. Von Starhrad aus hat man einen guten Blick auf den größten slowakischen Flussmäander. Und Spišský hrad wird einstimmig als flächenmäßig größte Burgruine Mitteleuropas bezeichnet.
Das wirft allerdings die Frage auf: Wo steht die flächenmäßig größte Burgruine Europas? Wer füllt diese Wissenslücke? Wir spendieren einen Preis!
Wenn kritische Slowakei-Kenner in acht Tagen die Essenz der Slowakei präsentieren wollen, setzen sie ihre in Jahrzehnten gesammelte Erfahrung ein. Wenn dann dabei Superlative auftauchen, muss also wirklich was dran sein.
Natürlich können Sie als Reiseteilnehmer auch über unsere Superlative diskutieren. Wir bezeichnen L
evoča wie die meisten Slowaken und ihre Gäste als schönste Kleinstadt des Landes. Welche sollte es sonst sein? Banská Štiavnica? Bojnice? Bardejov? Und welcher Park des Landes sollte schöner sein als das Arboretum Mlyňany? Etwa der immerhin ähnlich große Schlosspark Betliar? Zugegeben, diesem Superlativ kommt entgegen, dass es in der Slowakei überhaupt wenige historische Parkanlagen gibt.
Wir möchten Sie darauf aufmerksam machen, dass der Alltag in Mittelosteuropa wesentlich friedlicher als nach vielen Darstellungen deutscher Medien abläuft. Für einen erholsamen Tapetenwechsel muss man nicht unbedingt andere Kontinente besuchen, schon weniger als eine Stunde von den Hauptstädten Deutschlands und Österreichs entfernt beginnt die slawische Gastfreundschaft.
Die Reisebranche sollte ihren Beitrag zum verantwortungsbewussten Umgang mit den Ressourcen unseres Planeten leisten, über symbolische Aktionen gehen jedoch gerade die größeren Firmen selten hinaus. Wenn Sie auf Sozial- und Umweltverträglichkeit im Tourismus Wert legen und/oder auch andere für Mittelosteuropa begeistern wollen, so empfehlen Sie bitte unsere Dienstleistungen weiter.
Wir sind von der Originalität und Qualität unserer Burgruinentour in der Slowakei überzeugt. Wie geht es nach dieser Reise weiter? Teilen Sie uns Ihre Urlaubsträume mit! Vorher oder nachher oder unterwegs bei Gesprächen am Lagerfeuer. Vielleicht erfüllen künftige Programme unserer Tourismus-Agentur Ihre weiteren Wünsche. Allein zum Thema Burgruinen hätten wir schon eine ganze Menge Ideen.
- Estland: Von den Bischofsburgen Kuressaare und Haapsalu wurden die Inseln des Baltikums regiert.
- Nordpolen: Die Kreuzritterburgen Polens sind größtenteils restauriert und werden als Museum betrieben, die bekanntesten Ausnahmen stehen in Thorn (Toruń) und Rehden (Radzyń Chełmiński).
- Westpolen: Festung und Altstadt von Küstrin (Kostrzyn) werden als "Pompeji an der Oder" bezeichnet.
- Südpolen: Die Route der Adlerhorste (Szkal Orlich Gniazd) startet in Krakau (Kraków) und endet in Tschenstochau (Częstochowa), zu sehen gibt es an diesem 163 km langen Wanderweg 25 mittelalterliche Burgen (Tenczyn, Ogrodzieniec, ...) und andere Befestigungsanlagen.
- Tschechien: Die größten Burgruinen sind Rabi (Rabí) in Westböhmen und Hochwald (Hukvaldy) in Nordostmähren.
- Ungarn: Die Burgruinen Ungarns ähneln denen der Slowakei, aber selbst historisch bedeutende Exemplare wie Visegrád und Hollokö sind flächenmäßig relativ klein.
- Rumänien: Die Kreuzritterburg Rosenau (Râşnov) in Siebenbürgen wirkt eher wie ein Dörfchen mit Festungsmauer.
- Bulgarien: Unter den wenigen sehenswerten Burgen Bulgariens zeichnet sich die Festung Kaleto bei Belogradtschik (Белоградчик) durch eine besonders malerische Lage zwischen Felsen aus.
- Westukraine: In Kamjanez-Podilskyj (Кам'янець-Подільський) bewacht eine Festung die Altstadt, welche in einer Schleife eines Nebenflusses des Dnister liegt.
- Südukraine: Die Festung Akkerman in Bilhorod-Dnistrowskyj (Білгород-Дністровський) liegt an der Mündungslagune des Dnister.
- Westkroatien: Die Festung Nehaj aus dem Jugendbuch-Klassiker "Die rote Zora und ihre Bande", in der gleichnamigen Filmserie von 1979 noch Ruine, wurde inzwischen restauriert.
- Westkroatien: Es gibt einige komplett verlassene und überwucherte Dörfer wie Dvigrad mit zwei Befestigungsanlagen bei Kafanar auf Istrien, das (allmählich reaktivierte) Kotli zwischen Krušvari und Brnobici auf Istrien, Dolovo bei Dobrinj auf Krk und Malo Grablje bei Milna auf Hvar.
- Serbien: Zu den landschaftlich am schönsten gelegenen Burgruinen gehört Maglič (Маглич) auf einem Bergsporn oberhalb des Flusses Ibar (nicht verwechseln mit Maglić).
- Montenegro: Keine Burg, aber für Liebhaber romantischer Ruinen soll hier die nach einem Erdbeben größtenteils verlassene Altstadt von Bar (Stari Bar) an den Berghängen oberhalb von Bar erwähnt werden.
- Nordalbanien: Die Festung Rozafa bei Shkodra wurde schon vor unserer Zeitrechnung von den Illyrern gegründet.
- Südalbanien: Die Ruinenstadt Butrint kommt schon in den Werken antiker Schriftsteller vor und steht auf der UNESCO-Welterbeliste.